12.09.2024
Etwa 250 Jahre alt wäre sie jetzt. In diesem hohen Alter veranlasste Majorin von Lahrbusch den allerersten Perl-Chat. Das kam so: In Präsens, im Hinterzimmer des Stadtarchivs Erkner trafen sich fünf ganz unterschiedliche Menschen mit der gleichen Leidenschaft: auch eine Frau sollte in der Geschichte der Stadt eine Rolle spielen. Als "Herrin der Maulbeeren", einer Seidenraupenzucht mit 1.500 Bäumen mitten im heutigen Stadtzentrum, war die Majorin genau die Richtige für das Projekt. Was aus dem Perl-Chat entstand? Ritari-Grafikdesign schuf ein prächtiges Gemälde, das monatelang durch die Rathäuser der Umgebung auf Tour gegangen ist. Der Jugendclub bekam eine neue Graffiti-Wand und ließ sie zum Stadtfest von Passanten mit Maulbeeren und einem Erkner-Schriftzug gestalten. Das Ordnungsamt legte sich gemeinsam mit dem Familienbündnis ins Zeug für die Kreide-Tags "Sie war da!" überall im Stadtzentrum. Historiker Frank Retzlaff brachte die Fakten aus seinem Archiv ans Licht und Anne Dörfer präsentierte Majorin von Lahrbusch im prächtigen Kostüm zum Heimatfest und im Kolonisten-Theaterspiel. Und - voll modern - mit KI bekam die Majorin Annes Stimme auf einer eigenen Webseite. Nun erzählt sie selbst, wie sie als Frau bis zum König ging, um Ihr Recht auf die Maulbeer-Plantage zu erhalten. Sie hatte nämlich keine Lust, ihren ganzen Besitz herzugeben, nur weil sie eine Frau war. Hören Sie selbst ...